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Private Equity-Investments und Inflation: Nicht zyklische Branchen rücken noch stärker in den Fokus

01.04.2022

Die steigende Inflation ist seit dem vergangenen Jahr eines der grossen Themen in der Finanzwelt. In fast allen Industrieländern zogen die Teuerungsraten merklich an und erreichten im Februar 2022 in den USA rund 7,9 Prozent, während die Inflationsrate im Euroraum mit 5,9 Prozent auf den höchsten Wert seit Juli 2008 kletterte. Besonders in der Eurozone, wo die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank für Jahrzehnte minimaler Inflation gesorgt hatte, stellt der Anstieg der Verbraucherpreise Anleger vor Herausforderungen. Obwohl die Schweiz mit einer Teuerung von zuletzt 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat in Europa geradezu eine Insel der Niedriginflation darstellt, ist das Thema auch hier keines, das ignoriert werden könnte. Denn hierzulande war der Anstieg der Teuerungsrate über die vergangenen Monate ebenfalls deutlich spürbar. Private Equity-Investoren scheinen mit dieser neuen Herausforderung jedoch unaufgeregt umzugehen.


Geringe Inflationssorgen unter Private Equity-Anlegern

Bereits die wirtschaftlichen Verwerfungen der Corona-Krise hat die Private Equity-Branche vergleichsweise gut überstanden. Doch kaum schienen die grössten Herausforderungen der Pandemie überwunden, tauchte mit der wiedererstarkenden Inflation ein neues potenzielles Problemfeld am Horizont auf. Vielleicht auch infolge der positiven Erfahrungen im Umfeld der Corona-Krise erscheint die Stimmung unter den Investoren im Hinblick auf die steigenden Teuerungsraten jedoch erstaunlich entspannt. Hier weist die Nordstein AG auf eine Erhebung des Wirtschaftsmagazins Finance hin. In der jüngsten Ausgabe des zweimal jährlich durchgeführten Midmarket-Private-Equity-Monitors wurden 50 professionelle Anleger bezüglich ihres Umgangs mit der anziehenden Inflation und ihrer Einschätzung des Bedrohungspotenzials eines steigenden Preisniveaus befragt. Die Resultate sind durchaus überraschend, denn Anlass zu ernsthafter Besorgnis sehen die wenigsten. Dennoch treffen sie bereits Vorbereitungsmassnahmen, um für die geänderten Marktbedingungen gewappnet zu sein.

Die Haupterkenntnis: Inflationseffekte wie steigende Preise und Finanzierungskosten lösen zumindest auf kurz- und mittelfristige Sicht bei den befragten Investmentmanagern bislang wenig Unruhe aus. Mit 30 Prozent macht sich fast jeder dritte Anlageprofi bezüglich des ansteigenden Preisniveaus überhaupt keine Sorgen, dem Gutteil (61 Prozent) bereitet die anziehende Inflation lediglich „leichte Sorgen“. Nur weniger als jeder zehnte (9 Prozent) sieht in dem Themenkomplex Grund für „grosse Sorgen“.


Weniger zyklische Branchen gefragt

Einer der Gründe, warum die befragten Private Equity-Investoren derart unbesorgt in die Zukunft blicken, dürfte in ihrer bisherigen Vorarbeit liegen. Denn in den meisten Häusern wurden bereits aktive Gegenmassnahmen zur Vorbereitung auf mögliche negative Inflationseffekte ergriffen. An der Spitze dieser Massnahmen steht eine Neuausrichtung ihrer Anlagestrategie: Um die Schwankungsanfälligkeit ihres Portfolios zu mindern, werden bei fast der Hälfte der Private Equity-Profis (46 Prozent) künftige Investments verstärkt mit Blick auf deren Konjunkturabhängigkeit ausgewählt. Defensive Branchen sollen hier künftig noch stärker im Mittelpunkt der Auswahlstrategie stehen, während Unternehmen, deren Ertragssituation im Laufe des Konjunkturzyklus’ starken Schwankungen unterliegt, zunehmend gemieden werden.

Langjährigen Erfahrungen zufolge zählt der Gesundheitssektor zu jenen Branchen, die mit ihrer geringen Abhängigkeit vom Konjunkturzyklus punkten. Die Nordstein AG hat bei ihrer Vermittlung von Private Equity-Investments unter anderem aus diesem Grund ihren Tätigkeitsschwerpunkt auf Zielunternehmen aus dem Healthcaresektor gelegt.