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Staatsfonds investieren in Private Equity

20.06.2022

Staatsfonds, im Englischen Sovereign Wealth Funds (SWF) genannt, sind Fonds, die im Auftrag eines Staates öffentliches Vermögen verwalten und anlegen. Aufgrund der damit verbundenen hohen Anlagevolumina sind Staatsfonds zu wichtigen Akteuren auf den Finanzmärkten geworden. Allein die zehn grössten Staatsfonds der Welt verwalten nach dem Berichtsstand von Januar 2022 Anlagekapital im Wert von 7,4 Billionen US-Dollar. Das ergibt sich aus von financepr.com vorgelegten Daten. Die hohen Summen, mit denen SWFs am Finanzmarkt agieren, machen deren Asset Allokation auch für andere interessant. Und die Staatsfonds engagieren sich zunehmend in einem Marktsegment, in dem die Nordstein AG langjährige Erfahrung hat: alternative Anlagen wie Private Equity.

Norges Bank Investment Management führt Liste der grössten Staatsfonds an

Staatfonds gibt es seit den 50er Jahren, den Anfang machte das Kuwait Investment Office im Jahr 1953. Diese besondere Spielart des Anlagefonds ermöglicht es Nationen, ihr Kapital in verschiedene ertragreiche Investitionen zu lenken. SWFs können durch die Diversifizierung des staatlichen Anlagevermögens in Anleihen, Aktien und andere Investitionen zur Stabilisierung der jeweiligen Volkswirtschaft beitragen. Den Angaben von financepr.com zufolge findet sich der weltweit grösste Staatfonds in Norwegen, genauer gesagt bei der norwegischen Zentralbank: Norges Bank Investment Management (NBIM) verwaltet im Auftrag des norwegischen Finanzministeriums die Erdöleinnahmen des Landes und ist für ein Vermögen in Höhe von 1,33 Billionen US-Dollar zuständig.

Auf Platz 2 der grössten Staatsfonds liegt die China Investment Corporation mit einem verwalteten Vermögen von 1,222 Billionen US-Dollar. Die beiden Staatsfonds sind die einzigen, deren Vermögen die Billionen-Dollar-Marke überschreitet. Weitere SWFs, die an der Spitze der weltgrössten Staatsfonds stehen, sind die Abu Dhabi Investment Authority (ADIA), gefolgt von dem zweitgrössten Staatsfonds in China, der State Administration of Foreign Exchange (SAFE), und der Government of Singapore Investment Corporation (GIC). Die drei Staatsfonds halten Vermögenswerte in Höhe von 829 Milliarden, 817 Milliarden beziehungsweise 744 Milliarden US-Dollar.

Die Erfahrung zeigt, dass die Anlageentscheidungen derart mächtiger Marktteilnehmer Einfluss auf andere Anleger ausüben. Umso spannender ist aus Sicht der Nordstein AG ein in der Analyse zu beobachtender Trend zu alternativen Anlagen: Staatsfonds setzen vermehrt auf Investments jenseits traditioneller Vermögenswerte wie Aktien und Anleihen und legen das staatliche Vermögen in Assetklassen wie Private Equity, Immobilien oder Infrastruktur an.

Staatsfonds investieren bis zu 65 Prozent in alternative Investments wie Private Equity
 
Besonders im Nahen Osten scheinen die Verwalter von Staatsvermögen alternativen Anlagen gegenüber offen zu sein. So investiert beispielsweise der Public Investment Fund (PIF) 56 Prozent der von ihm im Auftrag von Saudi-Arabien verwalteten Vermögenswerte in Höhe von 480 Milliarden US-Dollar in alternative Anlagen. Mit dem National Development Fund (NDF) von Saudi-Arabien hat ein weiterer Staatfonds des Königreiches in beträchtlichem Ausmass alternative Vermögenswerte in sein Portfolio integriert. Der Entwicklungsfonds belegt mit einem verwalteten Vermögen von 93 Milliarden US-Dollar den 18. Platz auf der Liste der grössten Staatsfonds.

Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten werden in zunehmendem Masse Investitionen jenseits von Aktien in Betracht gezogen. Mit der Abu Dhabi Investment Authority (ADIA), der Investment Corporation of Dubai, der Mubadala Investment Company und dem ADQ sind gleich vier Staatsfonds des Landes in den Top 20 der weltweit grössten Staatsfonds vertreten. Diese investieren je mehr als 25 Prozent des Vermögens in alternative Anlagen, angeführt von der Investment Corporation of Dubai, die ganze 65 Prozent in alternative Vermögenswerte allokiert.