Private Equity & Corporate Finance

News

Aktuelle News rund um die Nordstein AG und mehr.

Asset Allocation mit Private Equity

14.12.2022

Seit mehr als einem halben Jahrhundert nutzen Anleger bei der Strukturierung ihres Portfolios eine bewährte Faustformel, die sogenannte 60/40-Regel. Bei diesem Ansatz werden 60 Prozent des Anlagevermögens in Aktien investiert, die verbleibenden 40 Prozent fliessen in Anleihen. Das Ziel dieser Herangehensweise besteht darin, ein ausgewogenes Verhältnis aus Rendite und Stabilität zu erreichen: Während die Aktieninvestments den Kapitalzuwachs im Portfolio erwirtschaften, dienen Anleihen als Volatilitätspuffer. Doch vor dem Hintergrund der derzeit schwierigen makroökonomischen Marktbedingungen verlieren Anleger zunehmend das Vertrauen in dieses Modell. Die Nordstein AG legt bisherige Erfahrungen mit der Strategie dar und zeigt mögliche Anpassungen des Portfolios beispielsweise durch die Integrierung von Private Equity auf.

Eine kurze Geschichte des 60/40-Modells

Seinen Ursprung hat das 60/40-Portfolio in den 1950er Jahren. Der Grundgedanke hinter diesem besonderen Mischungsverhältnis ist einfach: Besonders in wirtschaftlich guten Zeiten bringen Aktieninvestments interessante und oft überdurchschnittliche Renditen ein. Bei einer Verschlechterung der ökonomischen Bedingungen können die Rentenallokationen ein gewisses Mass an Verlustschutz bieten und so die Widerstandsfähigkeit des Portfolios gegenüber Marktturbulenzen steigern. Denn mit den stabilen Erträgen der Anleihen lässt sich ein Abschwung an den Aktienmärkten bis zu einem gewissen Grad auffangen und die Rendite des Gesamtportfolios so stabilisieren.

Das Modell hat Anlegern über viele Jahre hinweg gute Dienste geleistet und sowohl zur Glättung der Volatilität als auch der Steigerung der langfristigen Rendite beigetragen. In einem von Schroders angestellten 30-Jahresvergleich bot die 60/40-Strategie zwischen den Jahren 1988 und 2018 eine jährliche Rendite von 7,5 Prozent und damit eine bessere Performance als reine Aktien- und Rentenstrategien über denselben Zeitraum. Wie die Nordstein AG hervorhebt, waren die Rendite-Erfahrungen in den vergangenen zehn Jahren sogar besonders gut: Zahlen von Goldman Sachs zufolge hat das klassische 60/40-Portfolio zwischen 2011 und 2021 eine Jahresrendite von 11,1 Prozent erzielt. Doch diese guten Zeiten sind scheinbar vorbei: Heute bringt ein 60/40-Portfolio weniger als 2 Prozent.

Warum das Modell heute auf Probleme stösst

Das 60/40-Modell basiert auf der Annahme, dass sich Aktien und Anleihen in der Regel gegenläufig entwickeln. Eine derartige negative Korrelation hat den gewünschten stabilisierenden Effekt auf das Portfolio: Wenn eine Anlageklasse an Wert verliert, steigt die andere, sodass ein derart diversifiziertes Gesamtportfolio über verschiedenste Marktphasen hinweg gute Ergebnisse liefern kann.

Diese Voraussetzung für das Funktionieren des 60/40-Ansatzes entspricht jedoch nicht mehr überall der Realität, denn im aktuellen Finanzumfeld bewegen sich Anleihen immer häufiger parallel zu Aktien. Diese zunehmende Korrelation schmälert die Diversifikationswirkung der Assetmischung und stört so die Effektivität des 60/40-Modells.

Welche Rolle Private Equity beim Portfolioumbau spielen kann

In Anbetracht dieses Umbruchs überdenken immer mehr Anleger ihre Vermögensallokation. Erfahrungen zeigen, dass insbesondere institutionelle Anleger sich bereits seit Längerem mit der Neuausrichtung ihrer Portfolios beschäftigen und in diesem Zusammenhang vor allem eine Assetklasse wegen ihrer Diversifikationsvorteile besonders zu schätzen gelernt haben: alternative Anlagen. Wie die Nordstein AG erst in einem kürzlichen Beitrag aufgezeigt hat, planen die meisten Schweizer Anlageexperten ihre Allokationen in Privatmarktanlagen auszuweiten und besonders Private Equity als Ertragsquelle und Diversifizierungsinstrument in ihr Portfolio zu integrieren. Eine Strategie, die dank der Vermittlungstätigkeit der Nordstein AG mittlerweile auch Privatanlegern offensteht.