Private Equity meets Value-based Healthcare
28.08.2023
Privates Kapital hilft der Gesundheitsbranche beim Übergang zu einer wertorientierten Versorgung
In Reaktion auf diese Herausforderungen ist in den letzten Jahren das Interesse am qualitätsbasierten Ansatz der wertorientierten Versorgung oder «Value-based Healthcare» (VBHC) gestiegen. Die Nordstein AG stellt das Konzept vor und erläutert, inwiefern erste Erfahrungen darauf hindeuten, dass Private Equity eine wichtige Stütze für den Übergang zu diesem Modell darstellen kann.
Was bedeutet «Value-based Healthcare»?
«Value-based Healthcare» (VBHC) ist ein Konzept, das bei Behandlungen den Patientennutzen in den Mittelpunkt stellt. Geprägt wurde der Begriff von dem amerikanische Ökonomen Michael Porter, der das Modell in seinem 2006 gemeinsam mit Elizabeth Teisberg veröffentlichten Buch «Redefining Health Care» vorstellte. Die zentrale Idee: der Erfolg einer Behandlung soll an anhand des konkreten Wertes bemessen werden, den die Massnahme für den jeweiligen Patienten bringt.
Bei dem Modell steht der sogenannte Wert («Value») im Mittelpunkt: Die Qualität einer Behandlungsstrategie ergibt sich aus der Verbesserung des Gesundheitsergebnisses für den Patienten im Verhältnis zu den Kosten, die zum Erreichen dieses Ergebnisses aufgewendet werden müssen. Eine Steigerung des «Wertes» kann also entweder durch eine Verbesserung der Ergebnisse aus Patientensicht oder durch eine bessere Nutzung von Ressourcen erreicht werden, indem nämlich eine Behandlung dieselben Ergebnisse mit geringeren Kosten erzielt.
Nordstein AG: Was Private Equity & Co. zum VBHC-Konzept beitragen
Der VBHC-Ansatz findet weltweit in immer mehr Gesundheitssystemen Anwendung, um eine bessere Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten zu niedrigeren Kosten zu erreichen. Für eine derartige Umstellung auf eine wertorientierte Versorgung sind jedoch massive Vorabinvestitionen erforderlich. Eine Lösung können Anbieter sein, die sich auf die Umsetzung des VBHC-Modells spezialisiert haben, sogenannte «Value-Based Care Enabler». Dabei handelt es sich um Unternehmen, die unabhängige Praxen oder Gesundheitssysteme in einem Netzwerk zusammenschliessen und sie bei der Umstellung auf das neue Abrechnungssystem unterstützen.
Aus Sicht der Analysten von PitchBook sind diese Dienstleister die wichtigsten Wegbereiter für den Wechsel zu einer wertbasierten Gesundheitsversorgung in den USA. Diesbezüglich verweist die Nordstein AG auf eine neue Branchenstudie des Privatmarkt-Datenspezialisten. Dessen Bericht «The Value-Based Care Enabler Landscape» befasst sich mit dieser Art von Anbietern, die Gesundheitsdienstleistern in den Vereinigten Staaten beim Übergang von der Honorarversorgung zu VBHC-Verträgen beistehen. Das Besondere: Gut die Hälfte der untersuchten Unternehmen finanzieren sich über Private Equity oder Venture Capital.
Dementsprechend fällt auch das Fazit der Studie aus: Privates Kapital ist der Schlüssel, um die Gesundheitsbranche in eine neue Ära der wertorientierten Versorgung zu führen.